Trotz der schlechten Wettervorhersage fanden sich 23 Personen wetterfest ausgestattet pünktlich um 09:45 Uhr am Bahnhof ein.
Der Himmel war grau, dazu kam, dass das Personal der S-Bahnen streikte und die S-Bahn um 10:06 Uhr ausfiel. Wir erreichten aber noch den ENNO um 09:55 Uhr zum HBF in Hannover. Als wir In Hannover ankamen, regnete es in Strömen. Durch die Passerelle ging es zur U-Bahnstation Kröpcke. Mit der Linie 5 fuhren wir in Richtung Garbsen. Es regnete noch immer, als wir am Welfenschloss (Leibniz Universität) ausstiegen.
An der Stelle des heutigen Schlosses ließ Graf Ernst August von Platen-Hallermund und seine Frau Sophie Antoinette um 1720 das Schloss „Montbrillant“ errichten, es entstand auch ein kleiner Barockgarten. König Georg I. erwarb 1726 das Schloss nebst Garten. Als das Schloss nicht mehr den Anforderungen der königlichen Familie entsprach, wurde es um das Jahr 1857 abgerissen. An dessen Stelle sollte nach den Plänen von Heinrich Tramm ein größeres Schloss, das „Welfenschloss“ im neuromanischen Stil entstehen. Das Schloss befand sich noch im Bau, als Hannover 1866 von Preußen annektiert wurde, aber die Fertigstellung erfolgte. Das Gebäude wurde 1879 der Technischen Hochschule (heute Leibniz Universität) zur Verfügung gestellt.
Durch das Gebäude ging es in den Welfengarten.
Nach Erwerb des Schlosses nebst Anlagen durch den König Georg I. wurde der Garten um einen Küchengarten und Gewächshäuser erweitert. Um 1780 erfolgte dann die Umwandlung zu einem Landschaftsgarten im englischen Stil und auch für die Bürger öffentlich zugänglich gemacht. Zwischen den Jahren 1815 bis 1828 wurde die Gestaltung weiter ergänzt, eine Graft (Wassergraben) mit schlängelndem Verlauf entstand. Zwei Brücken baute der Hofbaumeister Georg Ludwig Friedrich Laves nach dem Jahr 1840 über die Graft, eine davon ist heute noch vorhanden. Die derzeit im Garten vorhandenen weißen Podest Elemente sollen den Verlauf der früheren Graft andeuten.
Vom Welfengarten wanderten wir hinüber in den Georgengarten zum Georgenpalais.
Es diente früher als Sommersitz der hannoverschen Könige, jetzt befindet sich in dem Gebäude das Museum „Wilhelm Busch Museum für Karikatur und Zeichenkunst“.
Nach einem Rundgang durch den Palais Garten, es hatte aufgehört zu regnen, liefen wir weiter über die Augustenbrücke zum Leibniz-Tempel und legten dort eine kurze Pause ein.
Der Pavillonbau wurde 1787 bis 1790 zu Ehren des in Hannover tätigen Bürgers und Universal-gelehrten Gottfried Wilhelm Leibniz (1646 – 1715) errichtet. Er gilt als das erste öffentliche Denkmal für einen Nichtadeligen und stand ursprünglich auf einem Hügel des heutigen Waterloo Platzes. 1934/35 wurde er in den Georgengarten versetzt.
Wir spazierten weiter auf die andere Straßenseite in den Berggarten. Zwischenzeitlich hatte sich auch die Sonne herausgewagt.
Der Berggarten diente der Anzucht seltener Pflanzen. Erfolgreich war der Anbau von Tabak und Maulbeerbäumen. 1706 besaß der Berggarten eine so große Maulbeerplantage, dass rund 100 Jahre lang die Seidenraupen der Königlichen Seidenraupenmanufaktur in Hameln mit ihren Blättern gefüttert werden konnten. Nach und nach verschwanden die Nutzpflanzen und der Garten verwandelte sich in eine Parklandschaft.
Im Berggarten befinden sich diverse Themengärten, u.a. der Iris-, Pergola-, Wüsten-, Felssteppen,- und Heidegarten. Außerdem hat er eine der größten Orchideen-Ausstellungen Europas.
Hier hatten alle 1 1/2 Stunden Zeit, den Garten zu erkunden, der Treffpunkt war danach vor dem Mausoleum.
Das Mausoleum ist für die Öffentlichkeit nicht zugänglich. König Ernst August I. (1771 – 1851) gab den Bau nach dem Tod seiner Ehefrau bei Hofbaumeister Laves in Auftrag. Weitere Sarkophage der Welfenfamilie wurden aus dem zerbombten Leineschloss (Landtag) 1957 ins Mausoleum umgebettet. Vor dem Mausoleum ist Prinzessin Viktoria Luise von Preußen (Tochter von Kaiserin Auguste Viktoria und Kaiser Wilhelm II) an der Seite ihres Ehemannes bestattet.
Nachdem sich alle wieder vor dem Mausoleum eingefunden hatten, verließen wir den Berggarten und marschierten durch die angrenzende Gartenkolonie zu dem „Gartenlokal Berggarten“, in dem wir unsere Mittagspause verbrachten.
Gestärkt und bei schönstem Herbstwetter setzten wir unsere Wanderung fort. Es ging am Berggarten und an der Graft des Großen Gartens vorbei, dann links in Richtung Leine, an der Leine entlang bis zur Kreuzung Dornröschenbrücke, durch den Doris-Krammling-Jöhrens-Weg und weiter durch den Georgengarten zur Haltestelle Leibniz-Universität. Von dort fuhren wir mit der U-Bahn bis zum Kröpcke, liefen weiter zum Bahnhof, dort erreichten wir noch den Enno um 16:48 Uhr in Richtung Lehrte. Wie geplant waren wir um 17:00 Uhr wieder in Lehrte.